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The President of the Republic of Finland: Speeches and Interviews

The President of the Republic of Finland
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Speeches, 9/10/2001

Speech by President of teh Republic Tarja Halonen at a banquet in honour of Federal President Rau of Germany and Mrs. Rau on 10.9.2001

(Check against delivery) (German version; see below)

The Baltic washes the shores of both Germany and Finland. Relations between our peoples go back centuries and we have a lot of similarities in our cultural heritages.

The reunification of Germany eleven years ago ended the unnatural situation that had obtained in post-war Europe. In Europe, the time since the fall of the Berlin Wall has meant a strengthening of democracy, human rights and the rule of law. Especially Germany and the Germans have felt great joy and satisfaction at the ending of the Cold War. You, President Rau, and like you the German people have certainly also noticed how much work it takes to develop something new. Finland, too, has gained from the disappearance of the old confrontation and the new development that has followed it. Our prosperity has increased. Membership of the European Union has strengthened our international position.

A united Germany has strengthened its profile in the development of the EU and supports enlargement of the Union. It is important that we develop it as a union of member states of equal standing. I am glad that Finland's and Germany's views on this point are similar.

Finland strongly supports EU enlargement, which is a significant stability-enhancing factor for the whole of Europe. With the accession of new members the Baltic will become de facto an inland sea of the EU, thereby increasing opportunities for cooperation in the region. Russia has a central role in this.

Germany is Finland's most important partner in economic cooperation. Yet we still have excellent opportunities to develop our economic interaction even further. German investment is welcome in our country. Finnish exports to Germany have been growing very rapidly. Something that we see as a challenge is that Finnish high-tech has not yet achieved the same breakthrough in Germany as in some other of our export markets.

Germany has had a lot of influences on the Nordic countries in general and also on the development of our national culture. The most important and permanent of these was the Reformation, which shaped Finnish society. A fact that is probably less-known in Germany is that Fredrik Pacius composed our national anthem and that Helsinki's historical centre is the work of the architect Carl Ludwig Engel. We also have much in common in many disciplines of learning, such as law.

In the past, influences flowed mainly from you to us. However, I believe that in recent decades interest has become more mutual. This year, for example, Finland was the theme country of the Schleswig-Holstein Music Festival, which has just ended. Dozens of concerts on a Finnish theme as well as exhibitions and literary events took place in many parts of the Land. Together with my family, I had the pleasure and honour to attend some of the events on the programme in Lübeck and Neumünster. There we experienced how enthusiastic a reception the German public gave not only the Sibelius music conducted by Esa-Pekka Salonen, but also Magnus Lindberg's modern composition "Kraft".

German was long the first foreign language for Finns and interest in it remains very much alive in Finland. One proof of this is the German School in Helsinki, which is celebrating its 120th anniversary tomorrow.

Civic activity related to Finland is lively in various parts of Germany. In terms of membership, the Deutsch-Finnische-Gesellschaft (DFG) is one of the biggest friendship societies in Germany. An interesting factor here is Finnish-German marriages, through which many Finns have settled permanently in Germany. Our family is one with such a link to your country.

We have been able to note in our discussions that relations between Finland and Germany are excellent. Practical cooperation is going well and there are no bilateral problems between our two countries. Our views on matters belonging to the EU sphere and on international politics are often identical. We see security as a broad totality, which we can best strengthen by promoting cooperation and integration.

I have managed to make several visits to Germany since the beginning of my term. In addition to the music festival, the ceremonies held in Berlin and Dresden to mark the tenth anniversary of German reunification are among my most vivid memories. Your state visit to Finland, Mr. Federal President and Mrs. Rau, will contribute to strengthening the excellent relations between our countries. I propose a toast to your own and your family's health as well as to the success of your country and your people!


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(Es gilt das gesprochene Wort)



ANSPRACHE DER PRÄSIDENTIN DER REPUBLIK FINNLAND ANLÄSSLICH DES ABENDESSENS ZU EHREN VON BUNDESPRÄSIDENT JOHANNES RAU UND FRAU RAU AM 10. SEPTEMBER 2001



Die Wellen der Ostsee umspülen die Küsten unserer beiden Länder. Zwischen unseren Völkern bestehen jahrhundertelange Beziehungen, und unser Kulturerbe weist viele Ähnlichkeiten auf.

Die Deutsche Einheit beendete vor elf Jahren den unnatürlichen Zustand, der im Europa der Nachkriegszeit herrschte. Die Zeit nach dem Fall der Berliner Mauer bedeutete eine Stärkung von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit in Europa. Insbesondere Deutschland und die Deutschen haben große Freude und Zufriedenheit über das Ende des Kalten Krieges empfunden. Sicherlich haben Sie, Herr Bundespräsident, und mit Ihnen das deutsche Volk, auch erlebt, welche Anstrengungen es erfordert, Neues zu schaffen. Auch Finnland hat vom Ende der alten Bipolarität und von der darauffolgenden neuen Entwicklung profitiert. Der Wohlstand bei uns hat zugenommen, und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union hat unsere internationale Stellung gefestigt.

Das wiedervereinigte Deutschland hat sein Profil bei der Entwicklung der EU gestärkt und unterstützt die EU-Erweiterung. Es ist wichtig, daß wir die Union als Union gleichwertiger Mitgliedsstaaten entwickeln. Es freut mich, daß die Vorstellungen Finnlands und Deutschlands hier ähnlich sind.

Finnland setzt sich engagiert für die EU-Erweiterung ein. Die Erweiterung wirkt sich stabilitätsfördernd auf ganz Europa aus. Mit dem Beitritt der neuen Mitgliedsstaaten wird die Ostsee praktisch zum Binnenmeer der Europäischen Union, was eine Zunahme der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit in diesem Raum bedeutet. Bei dieser Zusammenarbeit nimmt Rußland eine zentrale Stellung ein.

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Finnlands. Es gibt jedoch noch gute Möglichkeiten, unsere Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich weiterzuentwickeln. Deutsche Investitionen sind in Finnland willkommen. Die finnischen Exporte nach Deutschland sind rapide angewachsen. Als Herausforderung sehen wir es an, daß der finnischen High-Tech-Branche auf dem deutschen Markt noch kein mit einigen anderen Exportmärkten vergleichbarer Durchbruch gelungen ist.

Von Deutschland sind viele Einflüsse auf die nordischen Länder allgemein und auch auf die Entwicklung unserer nationalen Kultur ausgegangen. Den wichtigsten und beständigsten Einfluß auf die finnische Gesellschaft hatte die Reformation. Weniger bekannt dürfte es in Deutschland sein, daß der Deutsche Fredrik Pacius unsere Nationalhymne komponiert und der Berliner Architekt Carl Ludwig Engel das historische Zentrum von Helsinki entworfen hat. Auch in vielen Wissenschaftsbereichen, wie der der Jurisprudenz, gab es viele Gemeinsamkeiten.

In früheren Zeiten kamen die Einflüsse hauptsächlich von Ihnen zu uns. Ich glaube aber, daß die Gegenseitigkeit des Interesses in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. So war Finnland beispielsweise in diesem Jahr Gastland des kürzlich zu Ende gegangenen Schleswig-Holstein Musik Festivals. In verschiedenen Teilen Schleswig-Holsteins fanden mehrere Dutzend mit Finnland verbundene Konzerte sowie Ausstellungen und Literaturveranstaltungen statt. Mit meiner Familie hatte ich die Ehre und Freude zugleich, an einem Teil des Festivalprogramms in Lübeck und Neumünster teilzunehmen und zu erleben, mit welcher Begeisterung das deutsche Publikum nicht nur die Musik von Sibelius unter Leitung von Esa-Pekka Salonen, sondern auch die zeitgenössische Komposition Kraft von Magnus Lindberg aufgenommen hat.

Sehr lange stand Deutsch unter den Fremdsprachen für uns an erster Stelle, und noch heute besteht in Finnland ein großes Interesse an der deutschen Sprache. So wird beispielsweise die Deutsche Schule in Helsinki morgen ihr 120-jähriges Jubiläum begehen.

In verschiedenen Teilen Deutschlands gibt es ein aktives Finnland-Engagement. Die Deutsch-Finnische Gesellschaft, DFG, gehört zu den größten deutsch-ausländischen Freundschaftsgesellschaften in Deutschland. Einen interessanten Faktor stellen hierbei die finnisch-deutschen Ehen dar, durch die sich viele Finninnen und Finnen dauerhaft in Deutschland niedergelassen haben. Auch in meiner Familie besteht eine Verbindung dieser Art nach Deutschland.

In unseren Gesprächen haben wir feststellen können, daß die Beziehungen zwischen Finnland und Deutschland ausgezeichnet sind. In der Praxis verläuft diese Zusammenarbeit sehr gut, und zwischen unseren Ländern bestehen keine bilateralen Probleme. In EU-Angelegenheiten und Fragen der internationalen Politik stimmen wir oft überein. Wir sehen die Sicherheit als umfassendes Konzept, das wir am besten durch die Förderung der Zusammenarbeit und Integration stärken können.

In meiner Amtszeit habe ich Deutschland schon mehrere Male besucht. Neben dem Schleswig-Holstein Musik Festival sind mir auch die Feierlichkeiten anläßlich des zehnten Jahrestages der Deutschen Einheit in Berlin und Dresden in lebhafter Erinnerung. Ihr Staatsbesuch in Finnland, Herr Bundespräsident, dient zur weiteren Festigung der ausgezeichneten Beziehungen zwischen unseren Ländern. Ich erhebe mein Glas auf Ihr Wohl und auf das Wohl Ihrer verehrten Gattin und Ihrer Familie sowie auf das Wohlergehen Ihres Landes und seiner Bürgerinnen und Bürger.

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Updated 2/28/2002

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